Ein Titel, der reinzieht

„Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass die Überschrift die Kernaussage enthält.“

aus „Praktischer Journalismus. Presse. Radio. Fernsehen. Online.“, 5. Auflage (2004), S. 270. Pürer Heinz, Rahofer Meinrad, Reitan Claus (Hg.)

Wer den Titel nicht liest, der liest auch den Rest des Textes nicht. Daher sollten diese ersten paar Worte mit Bedacht gewählt werden. Der Titel soll in die Geschichte reinziehen, also so interessant sein, dass man auf jeden Fall weiterlesen möchte. Mit 08/15-Aussagen gelingt das ebenso wenig, wie mit platten Redewendungen. „Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass die Überschrift die Kernaussage enthält“, raten die Autoren des Handbuches „Praktischer Journalismus“ – klingt logisch, wird aber oft vernachlässigt. Sinnentleerte, banale oder rätselhafte Titel kommen nicht nur in Zeitungen, sondern auch häufig bei Presseaussendungen und anderen Unternehmenstexten vor. Und ebenfalls wichtig: In der Kürze liegt die Würze; das gilt für Onlinetexte ganz besonders!

Gute Titel schreiben

Beispiele aus dem Redaktionsalltag und Verbesserungsvorschläge:

„Firma XY stellt sein Competitive Replacement Program für PDF Editoren vor,
um Unternehmen zu mehr Erfolg in digitalen
und Remote-Arbeitsumgebungen zu verhelfen“

  • Alternativvorschlag: „XY stellt kostengünstiges PDF-Programm für Unternehmen vor“
    Dieser Titel ist deutlich kürzer und man versteht sofort, worum es geht. Die Details werden dann ohnedies im Text erklärt.


„Mineralwasserproduzent XY verzeichnet sprudelnde Gewinne“

  • Fällt in die Kategorie „abgedroschenes Wortspiel“
    „Firma XY gelingt Gewinnsprung“ wäre eine Möglichkeit, diese positive Unternehmensnachricht zu transportieren.


„Wichtige Neuerungen in vielen Bereichen“

  • Worum geht es bitte? Welche Neuerungen in welchen Bereichen? Konkrete Informationen sind für den Leser jedenfalls interessanter als derartige Rätsel. Vorschlag: „XY präsentiert neue Tiefkühlprodukte für Veganer und Vegetarier“, „XY bringt neue Softwareprodukte für Meetings und Konferenzen auf den Markt“ – oder worum es auch immer geht …

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